Palast der Nation

Der Palast der Nation, heute Sitz des belgischen Parlaments, ist ein neoklassizistischer Komplex, der 1778-1783 erbaut wurde. Er bildet das Zentrum der baulichen Anlage an der Nordseite des Königlichen Parks. Der U-förmige Grundriss um einen Ehrenhof ist auf die zentrale Nord-Süd-Allee des Parks ausgerichtet und schließt die Perspektive auf den Place des Palais ab. Der Komplex wurde später mehrfach umgewidmet und erweitert. Das ursprüngliche Gebäude wurde als Ratspalast von Brabant zur Zeit der Österreichischen Niederlande nach den Plänen des Architekten Barnabé Guimard errichtet. Der Mittelbau des Gebäudes wurde 1816-1818 von dem Architekten Charles Vander Straeten umgebaut und diente als Sitz für die von Wilhelm I. der Niederlande eingesetzten Generalstände. Der zu diesem Zweck auf der Rückseite errichtete Saal brannte 1820 ab und wurde 1821-1822 von Vander Straeten wieder aufgebaut. Mit der belgischen Unabhängigkeit 1831 wurde das Gebäude zum Palast der Nation. 1883 wurde die Parlamentskammer durch einen Brand verwüstet und Henri Beyaert brauchte drei Jahre bis 1886, um sie wieder aufzubauen. Im Palast der Nation sind mehrere belgische staatliche Institutionen untergebracht, darunter die Abgeordnetenkammer und der belgische Senat.